Speicherung von Windenergie entscheidend für Wirtschaftlichkeit

Speicherung von Windenergie entscheidend für Wirtschaftlichkeit

Eine Zusammenfassung von Karl Lüdenbach.

Das Sturmtief Zoltan hat dazu geführt, dass Windkraftanlagen wegen Energieüberschusses abgeschaltet wurden. Ein Grund dafür ist der schleppende Ausbau des Stromnetzes, das den Süden mit den Offshore-Anlagen im Norden verbinden soll. Ein weiterer Grund sind fehlende Speichermöglichkeiten.

Die Umwandlung von Energie in speicherbaren Wasserstoff sowie die weitere Umwandlung des Wasserstoffs in z.B. gut speicherbares Methan oder Ammoniak soll hier in Zukunft helfen. An dieser Stelle ist es wichtig zu verstehen, welche Potentiale in der Wasserstofferzeugung liegen und welche Rolle Wasserstoff in der Energieversorgung der Zukunft spielen wird.

Bis 2030 sollen 10 Gigawatt Elektrolyseleistung installiert werden, wobei „wasserstoff-kompass.de“ 8,8 GW als sicher realisierbar nennt. Bei 10 GW wird mit einem Ertrag von 28 Terawattstunden gerechnet (bei 4000 h Laufzeit pro Jahr und 70% Wirkungsgrad). Im Vergleich dazu wird für 2030 ein Bedarf von 95-130 TWh angenommen. Der heutige Wasserstoffbedarf von 55 TWh wird auf fossiler Basis erzeugt und kann daher nur knapp zur Hälfte durch grünen Wasserstoff ersetzt werden.

Das Potenzial von Wasserstoff als Speicher für Wind- und Solarstrom ist als sehr groß einzuschätzen, auch wenn die technische Umsetzung der notwendigen Elektrolysekapazitäten noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird.

Der Vollständigkeit halber sei aber auch darauf hingewiesen, dass sowohl Windkraftanlagen als auch Elektrolyseanlagen erhebliche Mengen an Rohstoffen, insbesondere Seltene Erden, benötigen. Ebenso werden mit dem Wegfall der Erdölraffinerien auch die entsprechenden Derivate, wie z.B. Bitumen, wegfallen. Hierfür müssen Ersatzstoffe gefunden werden.

Die Probleme, die sich aus dieser zukunftsweisenden Entwicklung ergeben, sind systemimmanent und können nicht der Politik angelastet werden. Ihre Bewältigung erfordert das Engagement und die Rücksichtnahme jedes Einzelnen.

Datenquelle:

www.wasserstoff-kompass.de